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1,55 Mb / Länge: 1:41min
Workshopsong

Die Entstehung des workshopsongs

Die Vorteile eines Harddiskrecordingsystems lassen sich sehr schön am Beispiel des Workshopsongs und seiner Entstehungsgeschichte zeigen.

Zuerst programmierte ich einen einfachen Drumgroove als Midi-loop. Diese Drumspur, die von einem gewöhnlichen Midi-Expander kam, diente mir als playback für die ersten Aufnahmen von Bass und Gitarre. Diese ersten Bass- und Gitarrenlicks wurden noch ohne vorhandene Songstruktur aufgenommen. Es wurde lediglich ein A- und ein B-Teil aufgenommen. Diese stellten dann in einem vorläufigen Arrangement das playback für die Sängerin. Nach einigem Ausprobieren standen die Vocal-lines und die 2. und 3. Stimme wurde ebenfalls aufgenommen. Danach spielte der Schlagzeuger zu dem bis dato entstanden playback ein.
Jeweils 4 Takte groove und 4 Takte breaks oder rolls. Die in Stereo aufgenommenen Takes konnte ich beliebig zerschneiden und als Loops im Arrangement frei einsetzen. Die vorläufigen Midi-drums wurden dadurch ersetzt. Der erste Rough-mix entstand.

Nach einem Kaffee und kurzer Hörpause entschloß ich mich vieles noch zu ändern, da der Gesamteindruck viel zu funky geraten war. Als erstes wählte ich ein schnelleres Tempo. Wieder wurde per Midi ein drumgroove programmiert. Diesmal mit deutlich stärkerem Rock-feeling, zu welchem mich die zuvor aufgenommenen vocal-tracks inspirierten.
Dann wurden Bass und Gitarre erneut aufgenommen. Selbst zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine echte Songstruktur. Ich produzierte vielmehr Einzelteile, Loops und Überleitungen, deren Arrangement bis zum Schluß offen blieb. Die so inspirierenden Vocal-Spuren wollte ich natürlich unbedingt behalten. Nachdem ich sie durch time-stretching dem neuen Tempo angepaßt hatte, bouncte ich alle drei vocal-tracks auf eine Stereospur.

Das Ergebnis des Bouncens im Harddiskrecording ist dem im analogen Arbeiten mit der Bandmaschine sehr ähnlich. Es handelt sich hierbei um das Zusammenführen mehrerer Spuren auf eine (Mono) oder zwei (Stereo) Spuren. Da sich nun das feeling des songs mittlererweile von funky nach rockig geändert hatte, wollte ich auch die ursprünglichen drumtakes nicht mehr verwenden. Weil Schlagzeugaufnahmen sehr zeitintensiv sind (abmiken, stimmen, soundcheck etc.) nehm' ich immer die wichtigsten Teile des drumsets am Ende einer Session einzeln auf.

Diese Vorgehensweise ermöglicht später in Verbindung mit einem Sampler das Zufügen von einzelnen Sounds bis hin zur Neuprogrammierung des Schlagzeugparts. Dadurch hatte ich nach etwas Editierarbeit am Sampler ein passendes Rockschlagzeug. Jetzt wurde das endgültige Arrangement festgelegt. Das Intro bastelte ich mir aus dem A-Teil zurecht und als letztes wurde die Keyboardspur per Midi eingespielt und die Modulationskurven editiert. Dann ging's ans mischen.

Anhand dieses Beispiel
läßt sich sehr schön veranschaulichen, welche Vorteile das Harddiskrecording gerade in einem kreativen Prozeß bietet. Nicht nur das Tempo- und Tonartwechsel kein Problem darstellen, sondern auch das Arrangement kann bis zum Abmischen immer wieder verändert werden.
© by khap-LA München
Weiter mit Tipps und Tricks zur Projektverwaltung: Harddiskrecording-Praxis
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