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Filmvertonung Soundbeispiel 2

Zum selbst gemachten Surroundmix.



© by khap-LA München
Filmvertonung (3) mit dem Harddiskrecording: Surroundformate
Im Kino kommen folgende Surroundformate zum Einsatz:

DTS (Digital Theatre Sound) verwendet Mehrkanalton, der auf einer CD-ROM gespeichert ist und im Kino zum Bild synchronisiert wird. Das definitiv am besten klingende Verfahren.

SDDS (Sony Dynamic Digital Sound) verwendet das gleiche Datenreduktionsverfahren (ATRAC) wie die Minidisc und wird auf den Rändern des Films außerhalb der Perforation übertragen.

Dolby Digital (AC 3), mit einer Datenreduktion wie auf der DVD, wird dagegen zwischen den Perfolöchern des Films gespeichert.

SDDS und Dolby Digital verwenden zwar hohe Datenreduktionen, klingen aber noch sehr gut. Die zuvor genannten Systeme verwenden diskreten Mehrkanalton, d.h. es gibt lauter echte Einzelkanäle und zwar von 5.1 bis 7.1 (die Zahl vor dem Punkt gibt die Anzahl der Surroundkanäle an wie z.B. vorne links, Mitte, vorne rechts, hinten links und hinten rechts. Die Zahl nach dem Punkt steht für den Effektkanal. Das ist in der Regel eine Tieftonspur.) Alle Kanäle sind in einem digitalen Datenstrom encodiert und werden bei der Wiedergabe im Kino decodiert und einzeln ausgegeben.

Anders beim Dolby Surround, das man aus dem Homebereich von TV, Video und Musik kennt. Bei diesem sogenannten Matrixverfahren werden vier Einzelkanäle beim Mischen (LCRS = Left, Center, Right, Surround) mittels eines Encoders auf zwei Spuren zusammengemischt (links total und rechts total). Das hat den Vorteil, daß sich das Material auf jedem Stereomedium speichern läßt. Die Wiedergabe läuft über einen Decoder, der die zwei Spuren wieder in vier einzelne Spuren splittet und auch wieder getrennt ausgibt. Der Nachteil bei diesen Verfahren ist die eingeschränkte Bandbreite im Surroundkanal (Mono, 100 Hz bis 7 kHz). Auch gibt es keinen Effektkanal.

Tipps zur studioübergreifenden Produktion:

Bei der Filmvertonung gibt's das Bildmaterial für den Musiker oder Sounddesigner meist auf VHS-Video (siehe HD-Recording Workshop im letzten Heft). In der Regel liefert man die eigene Arbeit dann auf DAT ab. Damit das nun in jedem Studio wieder synchron angelegt werden kann, legt man auf die zwei schraffierten Bilder, die kurz vor Beginn des eigentlichen Films auf dem gelieferten Bildmaterial zu sehen sind einen Synchronpiepser (das ist ein Sinuston von 1 kHz -9dB) an. Diese Synchronisationsart liefert gute Ergebnisse bei einer Laufzeit des Mixes von ca. 15 min. und ist nicht nur geeignet um Bild und Ton zu synchronisieren, sondern auch Ton zu Ton, wenn man in verschiedenen Studios bzw. auf verschiedenen Systemen arbeitet. Ob weitere Pegeltöne gebraucht werden, sollte man vorher mit der entsprechenden Stelle abklären.

THX ist entgegen landläufiger Meinung kein Surroundformat, sondern ein Anforderungskatalog an Mischstudios und Kinos, um ein gewisses Qualitätsniveau zu garantieren. Das betrifft alle verwendeten Geräte genauso wie die Raumakustik bei der Mischung als auch im Kino selbst.
Um eine Surroundmischung, die auf dem Matrixverfahren beruht, selbst zu machen, gibt es verschiedene Lösungen. Die edle, aber teure ist die, sich einen Encoder/Decoder als Standalonegerät anzuschaffen. Hier gibt's Lösungen von Dolby oder RSP. Günstiger ist die Verwendung eines Plug-ins wie z.B. der Dolby Surround En/Decoder. Der Vorteile dieser beiden genannten Lösungen liegt in der Möglichkeit die Signale exakt einzupegeln.

Wenn's günstiger gehen muß, gibt es folgenden Tipp aus der Trickkiste: Zuerst legt man beim Mix alles was nach links soll nach links und alles was nach rechts soll nach rechts. Bei Signalen die auf den Centerkanal kommen sollen dreht man das Pan auf Mitte. Alle Signale, die im Surroundkanal erscheinen sollen legt man entweder auf zwei Kanalzüge, stellt das Pan des einen nach links und des anderen nach rechts und dreht dann bei einem der beiden Kanalzüge die Phase. Der Vorteil hierbei ist die Belegung nur einer Wiedergabespur im HD-Recording. Die andere Möglichkeit ist das Abspeichern aller Signale, die in den Surroundkanal kommen sollen, als ein File. Dieses File kopieren wir dann in ein weiteres File, das dann in der Phase gedreht wird. Das nennt man im HD-Recording auch invertieren eines Files. Beide Files, Original und Kopie, legt man nun auf einer Stereospur an. Bei jeder der zwei genannten Möglichkeiten muß der EQ an die schon erwähnten 100 Hz bis 7 kHz im Surroundkanal angepaßt werden. Um nun zu kontrollieren, was man da eigentlich treibt, sollte man auf alle Fälle einen Homedecoder in den Abhörweg einschleifen und das Ergebnis kontrollieren. Diese Decoder gibt es mit eingebauten Verstärkern entweder für alle Kanäle oder nur für den Surroundkanal (das hat den Vorteil, daß die vorhandene Studioabhöre weiter verwendet werden kann).

Leider ist bei dieser günstigen Lösung kein sauberes Einpegeln der Signale möglich, deshalb sollte man beim Mischen eher vorsichtig zu Werke gehen und nicht gleich die Kuh im Surround fliegen lassen. Überhaupt sollte man bedenken, daß die Haupthörrichtung bei uns Menschen immer noch nach vorne ausgerichtet ist. Also keine tragenden Elemente von hinten ertönen lassen. Weniger ist oft mehr. Dolby Surround sollte schließlich nur" eine Erweiterung des eigentlichen Stereobildes erzielen.
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